Montag, 22. April 2013

Zusammenarbeit von Christen und Nichtchristen



17. Oktober 2012

Der Aufruf  Ökumenejetzt zitiert aus dem Epheserbrief:

 „Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch den Frieden, der euch zusammenhält. Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gege­ben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.“
(Paulus-Brief an die Epheser 4, 3-6)

Die Glieder der einen christlichen Kirche sollen sich der ursprünglichen Einheit der  christlichen Kirche auf Erden bewusst werden und „jetzt“ diese Einheit verwirklichen.

Es kann also nicht bei der „Ökumene am Ort“ bleiben. Zur Ökumene gehören auch die fernsten Inseln,  wo immer es Christinnen und Christen gibt mit ihren Kirchen und Gottesdiensten.

Auch  wenn die christliche Kirche zur Einheit im Geist zurückfände, wäre damit der ökumenische Prozess nicht zu Ende. Kann denn die Kirche als das Volk Gottes ein Eigenleben führen unter all den anderen Völkern?  Wozu ist sie eigentlich da?  Sollen nur ihre Glieder des Glaubens froh werden und auf das ewige Leben hoffen? Enthält nicht das Matthäusevangelium den sogenannten Taufbefehl, in dem Jesus gebietet: „Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker?“

Kann diese „Mission“ aber heute noch darin bestehen, andere Menschen zum Glauben zu bringen oder gar zu nötigen, wenn sie gar nicht wollen? Wenn sie der Religion treu bleiben wollen, in der sie geboren sind? Wenn sie mit Religion, mit dem Glauben an den einen Gott überhaupt nichts mehr anfangen können? Heute ist das Christentum wie die anderen Religionen überall in der Welt bekannt. Wer Christ werden will, der kann es aus freiem Antrieb tun.

Ist damit die „Mission“ endgültig an ihr Ende gekommen?

Vielleicht besteht die „Mission“ heute einfach darin, dass Christen für die anderen da sind, es seien Menschen am Ort, die nicht zur Kirche gehören, es seien die Völker in der Ferne. Vielleicht besteht „Mission“ heute in dem ökumenischen Bewusstsein, dass alle Menschen in der Welt aufeinander angewiesen sind, dass alle irgendwann Hilfe brauchen, dass alle voneinander lernen. können. 

So verstanden steht der Zusammenarbeit von Christen und Nichtchristen, die dieses ökumenische Bewusstsein teilen, nichts mehr im Weg.

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