12. Oktober 2012
Als im Jahr 1975 in der Evangelischen Landeskirche in
Württemberg Pro Ökumene, Initiative in
Württemberg, gegründet wurde, dachte noch niemand an die Verständigung oder
gar Verbindung mit der Katholischen Kirche. Es ging nur darum, dass die
Württembergische Landeskirche nicht aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) austreten
sollte, wie eine Gruppe in der Landessynode forderte.
Wir verstanden damals unter der ökumenischen Bewegung den
weltweiten organisatorischen Zusammenschluss der Kirchen, die aus der
Reformation hervorgegangen waren, wie er im Ökumenischen Rat der Kirchen
angestrebt wurde.
Der Ökumenische Rat der Kirchen war 1948 in Amsterdam unter
dem Eindruck der zwei Weltkriege gegründet worden. So ist es auch nicht erstaunlich,
dass bei dieser ersten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen auch
der Satz formuliert wurde: Krieg soll
nach Gottes Willen nicht sein. Wenn heute von Amsterdam 1948 die Rede ist,
wird wieder und wieder dieser Satz zitiert. Er ist als zentrale Aussage dieser
Weltversammlung im Gedächtnis geblieben.
Zum Ökumenischen Rat gehören Lutheraner, Reformierte, Anglikaner,
Methodisten, Baptisten und andere Freikirchen. Auch orthodoxe Kirchen schlossen
sich dem ÖRK an. Heute hat er 349 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern in
fünf Kontinenten.
In den Vollversammlungen des Ökumenischen Rates der Kirchen,
die im Abstand von 6-8 Jahren
stattfinden, geht es zunächst um ihr Wesen und ihren Auftrag. Je mehr Kirchen, desto dringlicher wird die Frage
nach der Einheit der Kirche. Im Lauf der Jahrzehnte ringen die
Vollversammlungen zunehmend um die politischen Weltprobleme. Das führte auch zu
Spannungen. Weil der ÖRK zum Beispiel die Freiheitsbewegung in Südafrika
unterstützte, traten Kirchen, die sich der weißen Regierung verpflichtet
fühlten, aus dem ÖRK aus.
Die Delegation der DDR- Kirche bringt die Forderung
nach Gerechtigkeit, Frieden und die
Bewahrung der Schöpfung in die
Vollversammlung in Vancouver 1983
ein. Diese Formulierung wird forthin zu einem Leitmotiv des konziliaren
Prozesses.
Am Schluss der Vollversammlung in Harare (1998) werden die Kirchen zu einer „Dekade zur Überwindung von Gewalt 2001-2010“ aufgerufen.
Am Schluss der Vollversammlung in Harare (1998) werden die Kirchen zu einer „Dekade zur Überwindung von Gewalt 2001-2010“ aufgerufen.
Das Gesamtthema der nächsten Vollversammlung in Busan Südkorea (2013) ist auch eine Frucht der „Dekade zur
Überwindung von Gewalt 2001-2010.“. Es lautet:
„Gott des Lebens weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden.“
Der
gerechte Friede an Stelle des gerechten Krieges ist
heute eine zentrale Forderung des Ökumenischen Rates der Kirchen.
„Gott des Lebens weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden.“
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