Sonntag, 21. April 2013

Vor 50 Jahren - vor 500 Jahren



11. Oktober 2012

In dem Aufruf Ökumene jetzt wird gleich zu Beginn auf  zwei herausragende Ereignisse der Kirchengeschichte hingewiesen:

·         Vor 50 Jahren Zweites Vatikanisches Konzil
·         Vor 500 Jahren  Reformation

Für Jahrhunderte war aus katholischer Sicht die Reformation eine Katastrophe,  weil sie zur Kirchenspaltung führte. Umgekehrt haben sich die Protestanten um die von Päpsten geleiteten Konzile wenig gekümmert oder sie nur im Widerstreit zu ihrem evangelischen Glauben gesehen.

Der Aufruf „Ökumene jetzt“  ist eines der vielen  Beispiele dafür, dass die Ökumene nicht mehr unerreichbar fern ist, dass vielmehr ein ökumenischer Prozess schon im Gang ist, an dem alle Christinnen und Christen auf ihre Weise teilnehmen  können.

Früher lebten Katholiken und Protestanten getrennt  in ihren Ländern, Städten und Dörfern; der Katholik im evangelischen Dorf  galt als Sonderling.
Heute begegnen sich auf dem Markt selbstverständlich katholische und evangelische Frauen. In den Schulen sind die Kinder in der Regel nicht mehr nach Konfession oder Religion getrennt. „Wandel durch Annäherung“ (Willy Brandt) – das gilt auch für den ökumenischen  Prozess.

In  Organisationen mit christlichem Hintergrund wie in der Weltladen-Bewegung, bei Oikocredit und vielen anderen Gruppen  arbeiten Menschen verschiedener Konfession selbstverständlich zusammen. 

Auch das Beten kann gemeinsam geschehen.
Am Weltgebetstag der Frauen nehmen zunehmend auch Katholikinnen teil.
Friedensgebetskreise sind meist offen für Angehörige der verschiedenen Konfessionen.
Bei den von Pfarrer Christian Führer initiierten Jahrestreffen von Friedensgebetsgruppen  in Deutschland spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmenden evangelisch oder katholisch sind. Auch  Katholiken „sind so frei“, an der gemeinsamen Abendmahlsfeier teilzunehmen.

In der christlichen Friedensbewegung fragt niemand danach, welcher Konfession diese oder jener angehört.

Die bundesweite Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) will die Ökumene  überall fördern. An vielen Orten gibt es zahlreiche Beispiele, dass katholische und evangelische Kirchengemeinden Kontakt aufnehmen. Es gibt gemeinsame Gottesdienste und viele ökumenische Veranstaltungen. Werden vielleicht  schon Kirchbauten gemeinsam geplant oder gebaut, in denen sowohl die katholischen wie die evangelischen Gottesdienste stattfinden können?

Das sind Beispiele aus dem  ökumenischen Prozess an der Basis, auf den es vor allem ankommt. Selbstverständlich tauchen immer neue Fragen und Probleme auf,   zum Beispiel: Wie steht es mit den Kirchenleitungen? Es gibt doch nicht nur Katholiken und Protestanten, was ist mit den anderen Christinnen und Christen?

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